DOS auf Netbooks

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Nilquader
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DOS auf Netbooks

Beitrag von Nilquader »

Mein aktuelles Projekt: DOS auf einem ASUS eeePC 701 installieren - das gibt sicher eine nette DOS-Kiste für unterwegs. Die Frage ist nur, wie viel von der Hardware unter DOS nutzbar ist. Die ersten Experimente sehen schon mal ganz gut aus:

Massenspeicher:
USB-Sticks, SD-Karten und der interne Flash sind unter DOS als Laufwerk nutzbar. USB-Geräte sind allerdings sehr langsam. im BIOS lässt sich die Reihenfolge der angeschlossenen Geräte festlegen und so ein Boot-Device für DOS bestimmen.
USB-Floppy wir erkannt. Start von USB-Floppy und Installation von DOS 6.22 auf einem USB-Stick war erfolgreich. Testen muss ich das ganze noch mit der internen SSD.

Eingabegeräte:
Eingebaute Tastatur und Touchpad sind PS/2-kompatibel und funktionieren sofort.
Externe USB-Tastatur: Wird erkannt und funktioniert

Netzwerk:
Es gibt einen DOS-Packet-Driver für die LAN-Karte vom Hersteller. Läuft noch etwas instabil, aber vielleicht habe ich nur noch nicht alle Optionen ausgetestet. WLAN wird wohl nicht laufen, ist aber auch nicht so wichtig.

Sound:
Sieht nicht gut aus - Intel ICH6-Chipsatz, Intel HDA-kompatibel (nein, kein AC'97) und unter DOS wahrscheinlich kaum nutzbar.
PC-Lautsprecher funktioniert nicht oder ist gar nicht vorhanden
MPXPLAY kann den Chipsatz benutzen und spielt MP3s über die internen Lautsprecher ab
Zuletzt geändert von Nilquader am Fr 13. Jan 2012, 16:19, insgesamt 2-mal geändert.
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philscomputerlab
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von philscomputerlab »

Ich hatte einmal FreeDos auf meine Acer Aspire One laufen. Doom und Prince of Persia liefen ohne Probleme.

Wing Commander lief viel zu schnell, aber mit Throttle.exe konnte man den Cache deaktivieren, dann lief es ganz gut.

Sound ist ein Problem, ich glaube da gibt es keine Lösung.

Und das Bild ist wide-screen, mein Acer hatte da keine scaling Optionen im Bios.

Linux mit DOSBox ist viel einfacher meiner Meinung nach :)
wobo
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von wobo »

Ouiii. Bitte von Deinen Experimenten weiter berichten ;-). Wie ist denn die Grafikausgabe, d.h. wird die Grafik auf das Breitformat gedehnt oder bleiben Ränder (wäre mir lieber ;-))? Der Asus 701 hat ja ein WVGA-Display (800x480). Laufen Spiele?
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Nilquader
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von Nilquader »

So - ich habe mal DOS auf der internen SSD installiert. Was sehr schön ist: Das Gerät besitzt eine Bootbeschleunigung, mit der man quasi den kompletten POST überspringen kann. Damit bootet man vom Einschalten bis zum DOS-Prompt in knapp 6 Sekunden. Die interne SSD hat auch unter DOS eine ganz angemessene Geschwindigkeit im Vergleich zum USB-Laufwerks-Zugriff übers BIOS.

Die Grafik ist Breitformat, 640x480 wird auf 800x480 gestreckt. Eine Option für schwarze Rahmen statt der Streckung gibt es nicht. Ich empfinde es aber auch nicht als sonderlich störend. Native Auflösung wäre natürlich schön - vielleicht kann man das dem VGA-Bios noch irgendwie beibringen. Unter Linux gibt's ja Tools wie 915resoultion, die das VESA-BIOS patchen.

Sound ist dem Gerät auch noch nicht zu entlocken. Nicht mal das Piepsen vom PC-Speaker hört man.
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freecrac
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von freecrac »

Nilquader hat geschrieben:Die Grafik ist Breitformat, 640x480 wird auf 800x480 gestreckt. Eine Option für schwarze Rahmen statt der Streckung gibt es nicht. Ich empfinde es aber auch nicht als sonderlich störend. Native Auflösung wäre natürlich schön - vielleicht kann man das dem VGA-Bios noch irgendwie beibringen. Unter Linux gibt's ja Tools wie 915resoultion, die das VESA-BIOS patchen.
Ist es denn wirklich das Vesa-Bios was damit (temporär) gepatch wird, weil die Modenummern im Readme.txt sehen nicht nach Vesamodenummern aus?

Wenn es das Vesa-Bios ist würde ich mich darüber freuen. Ich würde am liebsten alle Modi mit 24 Bits per Pixel entfernen und dort nur noch solche mit 32 Bits per Pixel haben wollen.
Weil wenn ich meine Geforce 4 Ti 4200(von MSI) unter Linux mit dem Frambuffer-Device(fb0) in 1024x768 betreiben möchte, dann nimmt Linux einen Mode mit 24 Bits per Pixel,
obwohl der Vesamode mit der Modenummer 118h in der Vesa-Modeliste mit 32 Bit per Pixel spezifiziert wird und dort gar kein einziger Vesa-Mode mit 24 Bits Per Pixel vorhanden ist.
So vermute ich das Im Video-Bios auch noch eine andere Modeliste neben der Vesa-Modeliste vorhanden sein könnte.

Dirk
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Nilquader
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von Nilquader »

freecrac hat geschrieben:Ist es denn wirklich das Vesa-Bios was damit (temporär) gepatch wird, weil die Modenummern im Readme.txt sehen nicht nach Vesamodenummern aus?
Anscheinend wird mittels 915resolution die Mode-Tabelle für die Grafikkarten-spezifischen Modenummern gepatcht. (Bei mir 0x30 bis 0x5c) Die Vesa-Modi bleiben davon unbeeinflusst.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, 915resolution nach DOS zu portieren. Nach dem Patchen des VGA-BIOS kann ich mit dem passenden INT10-Funktionsaufruf DOS dazu bringen, in der nativen Auflösung des Displays von 800x480 zu arbeiten. Wie auch in den VESA-Modi wird der Bildschirm allerdings nicht gescrollt. Ob es irgendeine Anwendung gibt, die diesen Modus zur Grafikdarstellung nutzen kann, weiß ich nicht. Zumindest ein Bildbetrachter wäre natürlich nett...

Das Tool ist, wie der Name schon vermuten lässt, übrigens nur für Intel-Grafikkarten gedacht. Bei deinem Problem mit der Geforce wird dir das sicher nicht weiterhelfen.
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von freecrac »

Nilquader hat geschrieben:
freecrac hat geschrieben:Ist es denn wirklich das Vesa-Bios was damit (temporär) gepatch wird, weil die Modenummern im Readme.txt sehen nicht nach Vesamodenummern aus?
Anscheinend wird mittels 915resolution die Mode-Tabelle für die Grafikkarten-spezifischen Modenummern gepatcht. (Bei mir 0x30 bis 0x5c) Die Vesa-Modi bleiben davon unbeeinflusst.
Ah, gut zu wissen.

Dirk
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von Nilquader »

Ich habe meinen DOS-Port von 915resolution mal veröffentlicht, falls noch jemand mal damit experimentieren möchte:
http://www.nilquader.net/pc.htm
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Re: DOS auf Netbooks

Beitrag von Nilquader »

So - nach einer kurzen Zwangspause, ausgelöst durch einen plötzlich sterbenden Akku (natürlich mitten während eines netten Wochenend-Computer-Meetings) geht's jetzt mit frischem Billig-China-Akku und neuer Motivation voran...

Derzeit macht mir die Tastatur bzw. der PS/2-Controller noch etwas Probleme: Ab und zu reagiert die Tastatur überhaupt nicht mehr (weder intern, noch die extern angeschlossene USB-Tastatur), die Maus reagiert dann auch sehr seltsam und springt beim Bewegen wild hin- und her, löst zufällig Klicks aus. Ich habe derzeit den Maustreiber im Verdacht und wechsle gerade mal von CuteMouse 2.1 Beta 4 auf die stabile CuteMouse 1.9. Wenn jemand von euch das Phänomen kennt und einen Lösungsvorschlag dafür hat: Nur her damit!
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