DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

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SharpClaw
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DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von SharpClaw »

Hi,

Es gab ja bei den alten AT-Netzteilen mechanische Ein-/Aus-Schalter. Diese hatten immer vier Strippen, die den Schalter mit dem Netzteil verbanden. Meine Frage ist nun, sind das zwei unabhängig geschaltete Stromkreise? Meine Frage basiert darauf, daß ich zwei ATX-Netzteile mechanisch vom Netz trennen möchte. In dem PC-Gehäuse das ich besitze befinden sich zwei Mainboards mit zwei Netzteilen, die - halt ATX - nur mittels Taster eingeschaltet werden. Wenn ich nun jeweils ein ATX-Netzteil mit nach hinten ausgeführten mechanischen Schalter nehme, kann ich da dann jeweilt eine Ader mit dem Doppelschalter aus dem AT-Rechner verbinden?

Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt o.ô
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tom4DOS
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Re: DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von tom4DOS »

Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt
Äh, geht so...

Okay, nochmal langsam für mich zum Verständnis:
- Du hast einen PC mit zwei Mainboards und zwei ATX-Netzteilen.
- Du möchtest beide Netzteile mit nur einem Schalter einschalten (oder möchtest Du beide Mainboards gleichzeitig starten?)
- Du hast einen Netzschalter (vierpolig) von einem AT-Netzteil, den Du jetzt statt der kleinen Schalter an der Rückseite der ATX-Netzteile einbauen willst.
Wenn das so stimmt: Nunja, *theoretisch* kann man das machen. Praktisch würde ich das aber lassen. Der AT-Netzschalter hat deswegen vier Pole (jew. zwei werden beim Einschalten geschlossen), damit sowohl Phase als auch Nullleiter des Netzkabels beim Ausschalten vom Netzteil getrennt werden. Bei einem normalen Schukostecker weißt Du ja nie, wierum der in der Steckdose sitzt und welcher Pin nun Phase und welcher Null ist (im Gegensatz z.B zum britischen Netzstecker).
Wenn Du jetzt jeweils nur einen Pol der Netzkabel bei den ATX-Netzteilen schaltest, kannst Du im ungünstigsten Fall die Situation haben, dass Du den Nullleiter des einen und die Phase des anderen Netzteils schaltest. Da beide im selben Gehäuse sind und damit durch die Erde und die niederspannungsseitige Masse verbunden, können sehr merkwürdige Dinge passieren (Ich glaube zwar nicht, dass Du Dir das Gehäuse unter Netzspannung setzen wirst, aber wer weiß...).
Ich würde Dir eher eine einfache Mehrfachsteckdose mit Schalter empfehlen. Wenn Du beide Netzteile gleichzeitig starten willst, kannst Du besser einen vierpoligen Taster an beide ATX-Startleitungen anschließen.

Gruß, Thomas
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Dosenware
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Re: DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von Dosenware »

@Tom

eine einpolige Trennung passt schon, das ist kein Problem (wenn doch ist die Isolation der Netzteile defekt) - es ist nur die Frage ob der Schalter auch wirklich 2 Schließer besitzt, oder ob 2 der Kontakte einfach durchgeschleift werden (gibts auch und ist billiger).

Auch die Masseverbindung der beiden Bretter (sofern die in einem Gehäuse untergebracht sind) sollte kein Problem darstellen - die hast du auch wenn du 2 getrennte Rechner betreibst, nur ist dann der Widerstand halt etwas höher (sind im extremfall vielleicht 5 Ohm - normalerweise jedoch bedeutend niedriger (0,05-0,5 Ohm), erst recht wenn ein Netzwerk/KVM/sonstige Datenverbindungen vorhanden sind).
tom4DOS
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Re: DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von tom4DOS »

Dosenware hat geschrieben:@Tom

eine einpolige Trennung passt schon, das ist kein Problem (wenn doch ist die Isolation der Netzteile defekt) - es ist nur die Frage ob der Schalter auch wirklich 2 Schließer besitzt, oder ob 2 der Kontakte einfach durchgeschleift werden (gibts auch und ist billiger).

Auch die Masseverbindung der beiden Bretter (sofern die in einem Gehäuse untergebracht sind) sollte kein Problem darstellen - die hast du auch wenn du 2 getrennte Rechner betreibst, nur ist dann der Widerstand halt etwas höher (sind im extremfall vielleicht 5 Ohm - normalerweise jedoch bedeutend niedriger (0,05-0,5 Ohm), erst recht wenn ein Netzwerk/KVM/sonstige Datenverbindungen vorhanden sind).
Da hab ich schon mal andere Erfahrungen machen müssen (obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht mehr sicher bin, ob da nicht doch eines der Netzteile einen Schuss weg hatte...). Der Widerstand zwischen meinen beiden PCs (Gehäuse/Masse) ist übrigens etwas höher als 5 Ohm, nämlich ca. 25 Ohm. Und das, obwohl ich Netzwerk-, Sound- und KVM-Verbindungen zwischen beiden Rechnern habe.
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Dosenware
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Re: DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von Dosenware »

Der Widerstand zwischen meinen beiden PCs (Gehäuse/Masse) ist übrigens etwas höher als 5 Ohm, nämlich ca. 25 Ohm. Und das, obwohl ich Netzwerk-, Sound- und KVM-Verbindungen zwischen beiden Rechnern habe.
Dann stimmt da was nicht, Leitungen kaputt, Kontakte oxidiert, kein passender Messpunkt, Messgerät zeigt Grütze an (passiert bei Billigmessgeräten schonmal - Gerade wenn die Gräte am Strom angeschlossen und die Messgeräte nicht dafür ausgelegt sind - mein Multimeter zeigt z.b. gerade -6Ohm an), etc.

Wenn du alles aussteckst, die Kabel an den Steckern etwas durchknetest und dann alles wieder ansteckst sollte der Widerstand erheblich niedriger sein. 25 Ohm sind selbst für getrennte Stromkreise etwas viel.
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SharpClaw
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Re: DOS-Rechner mechanischer Ein-/Aus-Schalter

Beitrag von SharpClaw »

Also bei den Netzteilen die ich mal offen hatte waren Netzschalter mit nur zwei Adern angeschlossen... Meine Idee war halt, daß ich die alte Blende weiterverwenden kann (ein mechanischer Doppelschalter, dazu ein Reset- und ein Turbo-Schalter (wo letztere dann zu je einem Mainboard-Power-On geworden wären). Die Sache ist halt, ich wollte - aus Platzgründen auf ein Gehäuse verzichten, da der Hauptrechner etwas größer geraten ist (40cm breit, 60cm tief und 80cm hoch) - Dabei handelt es sich um ein altes Server-Gehäuse, leider momentan mit nur einem Mainboard-Platz (gab ja früher auch Gehäuse mit Dual-Mainboards).

Wenn ich mich recht erinnere sind die Doppelschalter immer getrennt geschaltet, zumindest die Schalter, die mir im Laufe der Zeit auseinandergeflogen sind... Klar wäre eine Steckdosenleiste die einfachere Alternative, das andere würde allerdings etwas professioneller wirken. Zudem ATX-Rechner ziehen anscheinend immer Strom. Momentan habe ich eine automatische Master-/Slave-Steckdosenleiste, die sich eigendlich immer ausschalten sollte, wenn der Rechner aus ist, was sie aber nicht tut (egal wie hoch ich die Toleranz einstelle); USB und Netz bleiben immer unter Strom... die Netz-LED leuchtet immer, wenn ich meine USB-Verlängerung mit roter LED im ausgeschalteten Zustand einstöpsele leuchtet das auch immer muter lustig weiter...

Nun sollte das eine Mainboard halt für Spiele sein (momentan 300Watt, später wohl eher mehr :frown: ), das andere mit einem Minimal-OS nur für Internet gedacht (stromsparendes VIA-Epia mit 800MHz).
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