Mein erster DOS-PC (AMD 486 DX4/133 mit SYL8884-Mainboard)

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CptKlotz
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Mein erster DOS-PC (AMD 486 DX4/133 mit SYL8884-Mainboard)

Beitrag von CptKlotz »

Hier ist er, mein erster DOS-PC.

Der Rechner ist von ESCOM, Baujahr 1993. Ursprünglich waren ein Intel 486 DX2/50, 4 MB RAM, eine ESCOM PowerSound 2.0 (SB 2.0-kompatibel) und eine OAK ISA-Grafikkarte mit 512 kB RAM drin (Vesa Local Bus hatte der Rechner nicht). Die Kiste hatte 170 MB Festplatte und jeweils ein 5,25"- und 3,5"-Diskettenlaufwerk. Den Typ des Mainboards weiß ich nicht mehr

Später haben wir das Ding dann auf 8 MB RAM aufgerüstet und die "Powersound" gegen eine Media Vision Pro Audio Spectrum 16 getauscht, an der ein Singlespeed-CDROM hing. In Sachen Spielekompatibilität war die Pro Audio Spectrum im Vergleich zu vorher eher ein Rückschritt.
Irgendwann kam auch noch eine 120MB-Festplatte dazu.

Irgendwann um 1996 oder 1997 herum haben wir den Rechner dann noch einmal richtig aufgerüstet und zwar auf einen AMD 5x86-P75 (DX 4/133), 16 MB RAM, Grafikkarte von Cardex mit S3 Trio 64V+ und 2MB RAM, 1,7 GB Festplatte und 8x CDROM.

Das Mainboard ist ein "SYL8884PCI-EIO", Hersteller müßte nach meinen Google-Recherchen SOYO sein.
Die Pro Audio Spectrum habe ich dann irgendwann noch gegen eine Soundblaster 16 Vibra getauscht.

Vor kurzem habe ich den Rechner wieder in Betrieb genommen und zwar als Router.
Der Rechner hatte mittlerweile keine Festplatte und kein RAM mehr (hatte ich seinerzeit mal Locutus vermacht, im Tausch gegen ein ISDN-Modem). Die Grafikkarte hatte ich in den P90 gesteckt, weil sie sich für Spiele besser eignete als die Matrox Mystique.
Zum Routen benutze ich FLI4L. Das Schöne daran ist, daß man keine Festplatte braucht, weil das Ding von Diskette bootet. Als Grafikkarte hatte ich noch die besagte Mystique übrig, deren Scrolling-Problem für einen Router denkbar uninteressant ist :-)
Netzwerkkarten kosten auch nicht mehr viel... Es fehlte nur noch RAM.
Nun hatte mein P200 96 MB RAM drin, von denen ich für DOS sowieso nur 64 MB sinnvoll nutzen konnte. Also mußte der PC 32 MB an den 486er spenden, womit ich alle Teile zusammen hatte, um den 486er als Router zu betreiben.
Blieb die Frage, ob das Mainboard überhaupt noch laufen würde... Das Handbuch hatte ich noch. Es war zwar ziemlich billig gemacht, aber immerhin war die Jumper-Konfiguration erklärt. So weit so gut... Allerdings nervte das Mainboard zunächst mit einem Beepcode, den ich nicht identifizieren konnte (im Handbuch sind keine aufgelistet und Google fand auch nichts). Kurz darauf kam ich selbst auf die Lösung. Der Code bedeutete wohl "Nimm bitte die Metall-Slotblende von meinem Mainboard!"... Ups, gar nicht gesehen :-)

Jetzt läuft die Kiste wie gesagt als Router mit FLI4L. Seit ich irgendeine komische Auto-Konfigurations-Funktion im BIOS abgestellt habe, sogar zuverlässig und ohne Abstürze :-)
Der Rechner reicht aus, um mit DSL6000 ohne erkennbare Einschränkungen zu routen. Der Digitus-Router ist bei höherer Belastung dagegen häufiger mal komplett abgestürzt und funktionierte erst nach einem Hard-Reset wieder :-)

Hier ein Bild vom Gehäuse:
Bild

Rechner, Monitor und Tastatur waren schwarz, was für die damalige Zeit recht ungewöhnlich war. Das schöne daran ist, daß das Gehäuse auch 13 Jahre später noch gut aussieht (ich mag dieses schlichte, elegante Design) und nicht vergilbt ist, so wie die meisten weißen Gehäuse nach einigen Jahren. Noch besser würd's natürlich mit einer schwarzen Floppy aussehen, aber das würde ja wieder GELD kosten :-)

Besonderheiten:

-BIOS startet auch ohne Tastatur, aber das OS bootet nur dann richtig, wenn eine Tastatur angeschlossen ist...
-Grafisches AMI WinBIOS mit Windows-Optik (eigentlich Spielerei...)
-Prozessor kann auf 160 Mhz (4x40 Mhz) übertaktet werden, was aber für den Router unnötig sein dürfte und wohl auch der Betriebssicherheit tendentiell eher nicht zuträglich ist, wenn der PC 24/7 läuft. Mit einem dicken Kühlkörper müßte es aber gehen.
-Digitus-Router arbeitet als Switch und hängt an der 5V-Stromversorgung des PC-Netzteils

Interessante Links zum Mainboard:

http://sos-hardware.windowstothemax.com/syl8884/

http://th2chips.freeservers.com/syl8884/

Gruß,
Stephan
Zuletzt geändert von CptKlotz am Mi 8. Mär 2006, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Turalyon »

Mein erster Dos-PC war damals ein 386DX40 mit 40 MHz und 4 MB Ram :)

Später hatte ich sogar ein CD-Rom Laufwerk ^^

Mein derzeitiger Dos-PC (hab mir einen gebaut, kann ich aber nicht benutzen) ist ein Pentium 200 MMX, mit 32 MB Edo Ram und einer 4 GB Festplatte. Dos ist bereits installiert, aber ich kann leider aufgrund eines Monitorproblems nicht spielen :-(
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Beitrag von CptKlotz »

Wenn Du noch einen aktuellen Desktop-PC im Gebrauch hast, dann kauf Dir doch einen KVM-Switch und betreib den DOS-PC am gleichen Monitor/Tastatur/Maus wie den aktuellen PC...

Mein "primärer" DOS-PC (auch ein P 200 MMX) ist so angeschlossen. Man darf nur nicht den Fehler machen, einen KVM-Switch zu kaufen, der als Hotkey CTRL + 1,2,3,4 benutzt. Sonst spielt man DOOM, feuert zweimal, wechselt die Waffe und hat den anderen PC auf dem Bildschirm :-)
(Mein KVM-Switch (von Conrad) benutzt als Hotkey "Rollen"/ScrLock. Damit kann man leben, obwohl ein Umschalter direkt am Switch natürlich NOCH besser wäre :-)

Gruß,
Stephan
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Turalyon

Beitrag von Turalyon »

Wenn Du noch einen aktuellen Desktop-PC im Gebrauch hast, dann kauf Dir doch einen KVM-Switch und betreib den DOS-PC am gleichen Monitor/Tastatur/Maus wie den aktuellen PC...
Hab ich ja gemacht. Das Problem ist, das der nur 60 MHz überträgt, so das ich sowohl im Dos (wo es egal ist) als auch auf dem primären Windowsrechner nur eine geringe Bildwiederholfrequenz habe. Und wenn ich bei 60 Mhz auf Windows starren muss, krieg ich höllische Kopfschmerzen
bttr

Beitrag von bttr »

Dann hast du wohl zu wenig investiert. Die billigen Dinger liefern meist nur unscharfe Bilder.

Außerdem sieht es so aus, als ob dein Windows den Monitor nicht über DDC (Display Data Channel) nach seinen verfügbaren Wiederholfrequenzen fragt oder wegen des Umschalters fragen kann.

Deswegen solltest du dich aber lieber an ein(e) Windows-Forum/-Newsgroup wenden.
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Beitrag von CptKlotz »

@Turalyon: Du hast nicht etwa einen passiven Umschalter mit mechanischem Schalter, oder?

Die taugen in der Regel wirklich nichts für Auflösungen größer als etwa 640x480. Die Erfahrung habe ich selbst machen müssen :-)

Besser ist ein aktiver KVM-Switch. Ich habe einen von Conrad-Electronic. Der lag vor einem Jahr etwa bei knapp € 40, wenn ich mich recht erinnere.
Vorhanden sind Anschlüsse für zwei Computer; es kann VGA, Tastatur, Maus und Sound umgeschaltet werden.
Hotkey ist 2x Rollen-Taste und dann Pfeiltaste hoch oder runter (es geht auch 2x Rollen und dann 1 oder 2)

Die Bildschärfe ist jedenfalls ok. Auf meiner Windows-Kiste fahre ich 1280x960 Pixel und kann keine Unschärfe erkennen (19" CRT).

Gruß,
Stephan
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Turalyon

Beitrag von Turalyon »

@Turalyon: Du hast nicht etwa einen passiven Umschalter mit mechanischem Schalter, oder?

Die taugen in der Regel wirklich nichts für Auflösungen größer als etwa 640x480. Die Erfahrung habe ich selbst machen müssen :-)
Exakt so ein Ding. 1€ bei ebay. Sieht ungefähr so aus

Bild
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Beitrag von CptKlotz »

Dann ist klar, daß das Bild unscharf ist :-)
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bttr

Beitrag von bttr »

Das ist ein passiver. Schmeiß ihn weg. ;)
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Beitrag von CptKlotz »

Ich frage mich, warum diese Mist-Dinger überhaupt noch neu produziert werden...

Werden die von Leuten gekauft, die nur eine Textmodus-Eingabemaske auf dem Bildschirm haben, aber mehrere Rechner mit einem Monitor und einer Tastatur bedienen müssen?
Oder von Leuten, die sowieso nie mehr als 640x480 fahren?

Ich habe ja, wie gesagt, auch erst den Fehler gemacht, so ein passives Ding zu kaufen. Das gab's im örtlichen Geiz-Ist-Blöd-Markt. Irgendwo hatte ich schon vage im Kopf, daß solche Dinger unter Umständen zu Geisterbildern führen können. Andererseits erschien mir die Möglichkeit attraktiv, das Ding umzuschalten, ohne auf der Tastatur irgendeine Tastenkombination drücken zu müssen, die dann potentiell auf dem aktiven PC etwas auslöst, was ich gar nicht auslösen wollte :-)

Ich wartete also auf den irrsinnig motivierten und gut ausgebildeten Verkäufer, in der Hoffnung, meine Frage nach möglichen Bildstörungen von diesem beantwortet zu bekommen. Darauf angesprochen grunzte mir der Kunden-"Berater" lediglich ein genervtes "Habbich noch NIE gehört!" entgegen.
Nun, ich konnte ihm zumindest die Zusage abringen, das Ding zurückbringen zu dürfen, wenn es nicht zu meiner Zufriedenheit funktioniert.
30 Minuten später stand ich an der Reklamationstheke, an der drei Mitarbeiter damit beschäftigt waren, den ganzen Ramsch wieder zurückzunehmen (spricht vielleicht nicht unbedingt für die Qualität der Produkte und der Beratung...) :-)
Nochmal fünf Minuten später hatte ich mein Geld zurück...

Gut, wenigstens konnte ich ohne Risiko den KVM-Switch ausprobieren, aber ein besser informierter Verkäufer hätte sowohl mir, als auch dem Markt ein wenig Aufwand ersparen können. Zudem wär's ja vielleicht angenehm, als Kunde das Gefühl zu bekommen, daß man ernst genommen wird und der Verkäufer sich wenigstens ein bißchen Zeit für einen nimmt.
Irgendwie entwickele ich immer mehr eine Abneigung gegen Blöd-Ist-Geil-Läden :-)
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Turalyon

Beitrag von Turalyon »

So einen Switch haben die in der IT abteilung unserer stadtverwaltung benutzt, aber da dort ja nur TFT's benutzt werden, sind 60 Hz scheiß egal :)

Am besten ich kauf mir nen TFT ^^
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