Die Seuche mit dem Wingman Extreme

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CptKlotz
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Die Seuche mit dem Wingman Extreme

Beitrag von CptKlotz »

Hallo zusammen,

gestern habe ich von einem netten Kollegen mal wieder einen Wingman Extreme Digital bekommen. Nach wie vor ist das die Sorte Joystick, die bei mir am besten in der Hand liegt und mir auch optisch sehr gefällt.

So langsam zweifle ich aber wirklich an der Tauglichkeit dieser Dinger. Das ist jetzt mein dritter Wingman Extreme Digital und der hat alle Macken, die seine beiden Vorgänger auch hatten:

-Gummitülle an der Unterseite des Sticks, die auch zur Zentrierung dient, ist verhärtet (schwergängig), eingerissen und "springt" bei Bewegungen.
-Ungenau um die Mittellage herum (sehr lästig, wenn man z.B. bei Tie Fighter genau zielen will)
-Kalibrierung verstellt sich beim Spielen
-"Fadenkreuz" zieht, wenn man den Joystick von sich weg drückt, kurz leicht in die andere Richtung

So langsam frage ich mich echt, wer mit diesen Teilen glücklich werden soll. Wozu brauche ich ein analoges Eingabegerät, wenn das Ding dann für präzise Bewegungen nicht geeignet ist? Wieso verbaut eine Firma Bauteile (diese Gummitülle), die bei allen Geräten der Serie nach wenigen Stunden Benutzung kaputt gehen? Wieso baut man einen vermeintlichen "Digital"-Joystick, der bei der Steuerung unerwünschte Bewegungen erzeugt, die das vergleichbare "Analog"-Modell nicht hat?

Mein früherer Wingman Extreme "analog" und mein Wingman Warrior (der bis auf diesen Spinner-Controller dem Extreme "analog" entsprechen müßte) haben wenigstens nicht das "in die andere Richtung zieh"-Problem, aber etwas schwammig sind sie auch und der Warrior knackt und knirscht beim Spielen schon bedenklich.

Selbst ein Medion Erazor (MD 9814), den ich auch mal für lau abgestaubt habe, scheint präziser zu sein (und Medion ist ja nun wirklich nicht für herausragende Qualität bekannt).

Mein Gravis Analog Pro und mein CH Flightstick sind von der Leichtgängigkeit bei gleichzeitiger Präzision und von der Verarbeitung her eine ganz andere Liga. Auch wenn die bei weitem nicht so cool aussehen und zusätzliche Feuerknöpfe und einen Coolie Hat vermissen lassen. Ich würde sie zum Spielen aber dem Wingman jederzeit vorziehen. Design ist eben nicht alles :-)

Schade... Der (für mich) ergonomischste Joystick mit guter Ausstattung scheint wirklich nicht viel zu taugen. Oder mag meine Soundblaster AWE, deren Gameport ich benutze, die Dinger einfach nicht leiden?

Wenn jemand unbedingt einen Wingman haben will, würde ich die "Analog"-Variante empfehlen, aber auch damit hat man vermutlich kein langes Spielvergnügen, weil die Schwergängigkeit (je nach Verschleißgrad der Gummitülle) gepaart mit der nicht sehr haltbaren Mechanik dem Joystick vermutlich bald den Garaus machen wird.

Gruß,
Stephan
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CptKlotz
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Re: Die Seuche mit dem Wingman Extreme

Beitrag von CptKlotz »

Update:

Am Gameport der Ultrasound ist der "Joystick zieht kurz in die falsche Richtung"-Fehler auch gegeben. Scheint also nicht an den AWE-Karten zu liegen. Ist ja auch mal eine schöne Abwechslung, daß Creative mal nicht die Schuld an etwas trägt :-)


Ein Gutes hat das Wingman-Sterben allerdings: Als an meinem Atari 2600 Jr. die mistigen Folienschalter für Start und Select kaputt gingen, habe ich stattdessen Kurzhubtaster aus einem zerbrochenen Wingman dort hineingefrickelt. Die arbeiten da bisher zur vollen Zufriedenheit und haben sogar einen angenehmen Druckpunkt :-)
“It is impossible to defeat an ignorant man in argument.” (William G. McAdoo)
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